Die Muschel Tridacna gigas, die lange Zeit als mörderisch galt, ist heute selbst vom Aussterben bedroht. Und dafür sind wir Menschen verantwortlich, denn Umweltverschmutzung, Klimawandel und die damit zusammenhängende Erwärmung der Meere machen der Mördermuschel ganz schön zu schaffen und bedrohen ihren Bestand.
Wir Menschen zerstören aber nicht nur den Lebensraum der Riesenmuschel, sondern vergreifen uns auch direkt an ihr: In Frankreich, Südostasien, Japan und auf vielen Inseln im Pazifik ist die Mördermuschel als kulinarische Delikatesse begehrt. In der chinesischen Medizin gilt ihr Schließmuskel sogar als Aphrodisiakum, als luststeigerndes Mittel. Aber auch die Schalen der Riesenmuschel sind gefragt: als dekorativer Schmuck – ähnlich wie Elfenbein. Dabei reicht die Palette, zu der man die Muschelschalen verarbeitet, von der Brosche über Waschbecken bis hin zur Statue.
Heute steht die Mördermuschel fast überall unter Schutz und der Handel mit Riesenmuscheln, die aus freier Wildbahn stammen, ist offiziell verboten. Gewildert wird jedoch weiterhin, denn die Gewinne, die sich auf dem Schwarzmarkt machen lassen, sind enorm. Für eine größere Muschelschale werden sechsstellige Dollarbeträge bezahlt. Um den Wilderern den Wind aus den Segeln zu nehmen und gleichzeitig den Mördermuschel-Bestand wiederaufzubauen, hat man schon in den 1980er Jahren angefangen, die Riesenmuscheln in kommerziellen Muschelfarmen zu züchten. Inzwischen ist jedoch klar, dass sich diese künstliche Aufzucht kaum rechnet – denn es dauert, bis die Muscheln eine wirklich lukrative Größe erreicht haben. Heute kümmern sich vor allem staatlich geförderte Muschelfarmen um die Nachzucht der Riesenmuscheln, vorwiegend um sie wieder auszuwildern.
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