Die Conchylien-Sammlung am Staatlichen Museum für Naturkunde umfasst 15.000 Belege. Davon können momentan mehr als 900 Exemplare aus 700 Arten in einer Onlinesammlung bewundert werden.
Conchylien sind die Gehäuse von Weichtieren (Mollusca), zu denen Muscheln, Schnecken, Kopffüßer wie Kraken und Tintenfische, sowie Kahnfüßer gehören. Das Sammeln von Conchylien hat eine lange Tradition. Schon in der Steinzeit sammelten viele Kulturen die Gehäuse als Schmuckstücke oder nutzten sie als Handelsware. Vom 13. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert fanden solche Schalen auch Verwendung als Zahlungsmittel. Im 15. Jahrhundert fingen vor allem Adlige an, Conchylien wegen ihrer Schönheit und Eigenart in sogenannten Wunderkammern zu sammeln. Ab dem 17. Jahrhundert begann man sich mit ihnen auch wissenschaftlich zu beschäftigen.
Die Conchylien-Sammlung im Naturkundemuseum Karlsruhe geht auf eine Sammlung mariner Weichtiere von Erbprinz Friedrich (1708-1732) zurück, dem Sohn des Karlsruher Stadtgründers Karl Wilhelm von Baden-Durlach. Die Sammlung ging nach Friedrichs Tod in das Naturalienkabinett seiner Schwiegertochter Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723-1783) über, die die Sammlung erweiterte. 1784 wurde ihre Sammlung unter dem ersten Direktor des Naturalienkabinetts Carl Christian Gmelin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.