Kein Entkommen

Beschreibung

Vor dem Spinnenläufer (Scutigera coleoptrata) sollten sich nicht nur Spinnen und Insekten, sondern auch die eigenen Artgenossen in Acht nehmen!

Geduldig lauert er seiner Beute auf, um dann mit Geschwindigkeiten von bis zu 0,5 m/s (das entspricht 1,8 km/h) zuzuschlagen. Zum Verspeisen seiner Beute ist der Spinnenläufer mit einem Mundwerkzeug aus zwei kräftigen Giftklauen ausgerüstet. Mit dem Gift betäubt er zuerst seine Opfer und saugt diese anschließend aus. Zurück bleibt lediglich die Chitinhülle. Doch damit nicht genug: Während der Spinnenläufer noch mit dem Aussaugen der Beute beschäftigt ist, wird mit den Hinterbeinen – das hinterste Beinpaar ist besonders lang und dient wie die Fühler als Tastorgan – bereits das nächste Opfer herangeschafft und fest umklammert. Aufgrund seines räuberischen Verhaltens und seiner Vorliebe für warme Weinhänge wird der Spinnenläufer als natürlicher Schädlingsbekämpfer im Weinbau sehr geschätzt.

Doch auch Menschen sollten vorsichtig sein. Fühlt sich ein Spinnenläufer bedroht, beißt er gerne mal zu. Das Gift ist für den Menschen zwar ungefährlich, schmerzhaft ist so ein Biss dennoch. Das Einfangen eines Spinnenläufers per Hand empfiehlt sich somit nicht. Sicherer ist es, dafür zu Glas und Papier zu greifen.

Quellen

Badische Neuste Nachrichten. (2020). Spinnenläufer breiten sich in der Ortenau aus. Abgerufen am 18. März 2021, von https://bnn.de/mittelbaden/ortenau/spinnenlaeufer-breiten-sich-in-der-ortenau-aus

Schlotmann, F., Simon, L. (2005). Die Verbreitung des Spinnenläufers – Scutigera coleoptrata (LINNAEUS, 1758) – in Deutschland. Fauna Flora Rheinland-Pfalz, 10(3), 971-990.

Zimmermann, K. (2019). Spinnenläufer erobern das westliche Mitteleuropa. Pest Control News, 67, 6-9.