Daddy cool

Beschreibung

Babysitten und Homeschooling sind ihr Job: Löffelhunde (Otocyon megalotis) sind echte Vorzeigeväter. Sie bleiben in den ersten vier Monaten zuhause und betreuen die Welpen, während Muttern die meiste Zeit draußen auf Achse ist. Um den hungrigen Nachwuchs mit ausreichend Milch säugen zu können, muss die nämlich ausgiebig fressen. Ein zeitraubender Job, denn Löffelhunde ernähren sich vorwiegend von Insekten – sehr kleinen Insekten, die einzeln kaum ins Gewicht fallen. Selbst die Lieblingsspeise von Löffelhunden bietet zwar Proteine, ist aber alles andere als eine Kalorienbombe: Termiten. Während Mutti also außer Haus futtert, um sich und die Milchproduktion zu stärken, wacht der Löffelhund-Vater im Bau bei seinem Nachwuchs.

Aber auch später, wenn die Jungtiere nicht mehr gesäugt werden, bleiben Löffelhunde außergewöhnlich fürsorgliche Väter. So versorgen sie ihren Nachwuchs zum Beispiel mit einer ganz besonderen Delikatesse: Antilopenkacke. Die zieht nämlich Insekten an, die den Löffelhunden gut schmecken. Mithilfe des Antilopenkots kann der Vater seinen Nachwuchs mit vielen Insekten auf einmal versorgen.

Aber auch große, lebende Insekten serviert der Löffelhund-Vater und damit eine wichtige Lektion für die Jagd. Entkommen die Insekten den Jungtieren, fängt der Vater die Beute wieder ein und bringt sie zurück. Das wiederholt er so oft, bis die Löffelhund-Welpen gelernt haben, wie man mit schwieriger Beute umgeht. Vatis Engagement zahlt sich aus: Je mehr „quality time“ der Löffelhund-Nachwuchs mit ihm verbringt, umso besser stehen dessen Überlebenschancen später.

Quellen

Le Roux, A., Beishuizen, R., Brekelmans, W., Ganswindt, A., Paris, M., & Dalerum, F. (2014). Innovative parental care in a myrmecophageous mammal. Acta Ethologica, 17(1), 63-66.

Wright, H. W., Gray, M. M., Wayne, R. K., & Woodroffe, R. B. (2010). Mating tactics and paternity in a socially monogamous canid, the bat-eared fox (Otocyon megalotis). Journal of Mammalogy, 91(2), 437-446.

Wright, H. W. Y. (2006). Paternal den attendance is the best predictor of offspring survival in the socially monogamous bat-eared fox. Animal behaviour, 71(3), 503-510.

Clark, H. O. (2005). Otocyon megalotis. Mammalian Species, 2005(766), 1-5.

Sillero-Zubiri, C., Hoffmann, M., & Macdonald, D. W. (Eds.). (2004). Canids: foxes, wolves, jackals, and dogs: status survey and conservation action plan. Gland, Switzerland: IUCN. 183-189.

Pauw, A. (2000). Parental care in a polygynous group of bat-eared foxes, Otocyon megalotis (Carnivora: Canidae). African Zoology, 35(1), 139-145.