Langlebiger Riese
- Küsten-Mammutbaum
- Sequoia sempervirens
Das liegt am Klima dieser Region, der sogenannten Zone der Gemäßigten Regenwälder mit Nadelbaumbestand. Sie ist weltweit einzigartig und reicht als schmaler Streifen vom nördlichen Kalifornien bis nach Südalaska. Sie zeichnet sich aus durch sehr hohe Jahresniederschläge bei relativ trockenen Sommern sowie durch ein ausgeglichenes, eher kühles, aber nahezu frostfreies Klima. Diese Bedingungen begünstigen ein ganzjähriges Wachstum als Grundlage des Riesenwuchses.
Während ihres langen Lebens müssen Küsten-Mammutbäume oft Stürmen und Widrigkeiten trotzen. Auch unsere Scheibe eines Küsten-Mammutbaums weist einen Riss auf, die verheilte Verletzung eines Sturmschadens. Man spricht auch von Windbruch. Zum Zeitpunkt dieses Sturms muss der Baum schon mindestens fünfhundert Jahre alt gewesen sein, wie man an den Jahresringen abzählen kann. Er war daher dick und stabil genug, um den Sturm zu überleben.
Unser Küsten-Mammutbaum kam aber schließlich doch zu Fall – jedoch nicht durch Wind, sondern durch Wasser. Im Winter 1969 kam es zu einem ein starken Hochwasser. Dieses unterspülte und entwurzelte den Baum im wahrsten Sinne des Wortes. Mit der ausdrücklichen Erlaubnis des damaligen Gouverneurs von Kalifornien, Ronald Reagan (1911–2004), dem späteren US-Präsidenten, konnte das Naturkundemuseum Karlsruhe ein Stück vom Stamm des Riesen ergattern. Das 1,6 t schwere Stück kam 1971 bei uns in Karlsruhe an und wurde in zwei Scheiben zersägt. Seit 2016 wird eine Scheibe in unserer Dauerausstellung „Form und Funktion – Vorbild Natur“ präsentiert.