Ich liebe diese Freaks im Tierreich, die die wenigsten Menschen kennen.
Über die Relevanz der Japanischen Riesenkrabbe
Sie durften aus unseren Objekten ein Lieblingsobjekt auswählen – was hat für die Japanische Riesenkrabbe gesprochen?
Uli Kunz:
Ich liebe solche Viecher wie kleine Nacktschnecken, den Schleimaal, Chimären, irgendwelche Monsterkrabben, die in Norwegen die Fjorde unsicher machen. Und unter anderem eben auch die Japanische Riesenkrabbe.
Was fasziniert Sie an diesem Objekt?
Ich bin einfach ein großer Fan von Tieren, die ein bisschen fremdartiger und bizarrer sind. Leider habe ich die Japanische Riesenkrabbe noch nie live gesehen. Aber das steht ganz oben auf meiner Liste. Bisher kenne ich nur ausgestellte Exemplare wie zum Beispiel die im Naturkundemuseum Karlsruhe.
Was haben Sie mit dem Objekt gemeinsam?
Lange Beine. Das ist vermutlich das Einzige.
Wenn Ihnen das Objekt gehören würde und sie es mit nach Hause nehmen dürften, wo und wie würden Sie es aufbewahren beziehungsweise präsentieren?
Ich würde es sofort irgendwo hinbringen, wo es mehr Menschen sehen können als bei mir. Das wäre nur ein großer Staubfänger. Und danach würde ich sie wahrscheinlich ganz schnell wieder dahin zurückgeben, wo sie herkommt.
Welche Bedeutung hat das Objekt Ihrer Meinung nach für die Menschheit?
Die meisten Menschen interessieren sich vor allem für Tiere wie Wale oder die süßen Robben, die sie deswegen auch immer schützen wollen. Aber auch Tiere wie dieses kleine Monster mit den Riesenscheren, die nicht so schön aussehen oder besonders liebenswürdig erscheinen, sind genauso wichtig wie die anderen Lebewesen. Ich liebe diese Freaks im Tierreich, die die wenigsten Menschen kennen. Und für die setze ich mich gerne ein. Die spielen eine genauso wichtige Rolle wie alle anderen Tiere auch.
Uli Kunz ist im Süden Deutschlands aufgewachsen und hat dort als kleiner Junge seinen ersten Tauchgang gemacht. Mit seinen Bildern ist er regelmäßig in Deutschland auf Tournee und hält Vorträge auf Festivals, in Firmen und Schulen. Anhand ausgewählter Beispiele von Naturschutzprojekten und Maßnahmen lernen die Besucher die Bedeutung des eigenen Handelns und bekommen einen Einblick in die aktuelle Meeresforschung. Uli arbeitet als Moderator der ZDF Wissenschafts-Dokumentation ‚Terra X‘ und präsentiert die Wasserwelten unseres Planeten vor der Kamera. Nach der Fertigstellung eines Zweiteilers über die Nord- und Ostsee arbeitet er an weiteren Folgen über Forschungsprojekte auf Grönland und im Indischen Ozean.
Stand: März 2022