Die Sammlungen des Naturkundemuseums Karlsruhe beherbergen viele wertvolle Schätze. Dennoch kommt es nur selten vor, dass ein richtig teures Objekt für die Sammlungen gekauft werden kann. Leider stehen in Deutschland für den Erwerb wertvoller Exponate aus dem naturgeschichtlichen Erbe des Landes viel weniger Mittel zur Verfügung als für das kunst- und kulturgeschichtliche Erbe.
Manchmal kann aber auch eine naturgeschichtliche Besonderheit durch Ankauf für Forschung und Öffentlichkeit gerettet werden: Der Pterosaurier Rhamphorhynchus muensteri ist das teuerste Fossil, das Direktor Prof. Dr. Norbert Lenz mithilfe des Fördervereins „Freunde des Naturkundemuseums Karlsruhe e.V.“ für das Museum anschaffen konnte. Es ist 150 Millionen Jahre alt und stammt aus der Region Solnhofen-Eichstätt im bayerischen Altmühltal, die für ihre hervorragend erhaltenen Fossilien bekannt ist. Die auf der 109 x 98 cm großen Kalkplatte aus dem Oberjura fast vollständig erhaltene langschwänzige Flugechse weist eine sensationelle Weichteilerhaltung auf. Die Flughaut des rechten Flügels ist einschließlich des Hinterrands vollständig erhalten. Unter UV-Licht sind sogar Blutgefäße und Bindegewebsnetze sichtbar.
