Die flugunfähigen Rüsselkäfer der Gattung Trigonopterus sind im Gebiet von Neuguinea, Neu Kaledonien und den Pazifischen Inseln überaus artenreich vertreten. Zurzeit sind weltweit 441 beschriebene Arten (Stand: Januar 2022) bekannt, es ist aber zu erwarten, dass sich diese Zahl nach Abschluss einer Revision deutlich erhöhen wird. Allein die Insel Neuguinea beherbergt nach dem vorliegenden Material zu urteilen etwa 1.000 Arten. So steht Trigonopterus in einer Reihe mit anderen hyperdiversen Gattungen wie der Sandlaufkäfergattung Cicindela, oder der Ameisengattung Pheidole.
Die Diversität von Trigonopterus soll weiter durch Kombination molekularer und morphologischer Methoden ("Turbo-Taxonomie") dokumentiert werden. Derzeit wird an einer stabilen Phylogenie, d. h. einem Stammbaum gearbeitet, der möglichst viele Arten umfassen soll. Dabei kommen genomische Daten zum Einsatz, d. h. tausende verschiedener Gene werden bei mehr als 100 Arten verglichen, um daraus ihre Verwandtschaft abzuleiten. Details der Morphologie von Trigonopterus werden durch Mikro-CT und 3D Rekonstruktionen untersucht (in Zusammenarbeit mit T. van de Kamp). Die Ergebnisse dieser Studien werden helfen, Besonderheiten der Biogeographie und Ökologie zu erklären. Schlüssel-Merkmale werden auf die Phylogenie projiziert und könnten so Erklärungen für die Ursachen der Hyperdiversität anbieten.