Spinnenläufer (Scutigera coleoptrata) mögen es warm. Seit einigen Jahren breiten sie sich aufgrund des menschengemachten Klimawandels nach Norden aus. Bereits bei durchschnittlichen Temperaturen von 16 °C im Mai und Juni können sich Spinnenläufer dauerhaft an einem Ort ansiedeln.
In der Oberrheinebene sind Spinnenläufer keine Seltenheit mehr. Im Freien kommen sie besonders häufig an sonnigen Weinhängen vor. Bei etwas kälteren Temperaturen ziehen sie sich gerne in Gebäude zurück.
Ihren Ursprung hat die Art im östlichen Mittelmeerraum. Vermutlich wanderten bereits mit Ende der letzten Kaltzeit vor etwa 10.000 Jahren einige Spinnenläufer in Richtung Norden aus und überquerten die Alpen. So siedelten sich erste Populationen in besonders warmen Gebieten wie am Kaiserstuhl in Südbaden an. Belege von Sichtungen in Süddeutschland gibt es allerdings erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts. In Karlsruhe wurden die ersten Spinnenläufer in den 1980er Jahren dokumentiert – die Meldungen nehmen seitdem zu. Inzwischen kommt die Art in der Oberrheinebene fast flächendeckend vor. Die Ausbreitung erfolgt dabei vor allem entlang von Gewässern. Doch auch in entfernteren Gegenden wurden bereits Exemplare gesichtet.
Verschleppungen einzelner Individuen durch Verkehrsmittel wie Auto, Bahn und Schiff führen zur Ausbreitung der Art bis nach Nordamerika und Asien.
Badische Neueste Nachrichten. (2020). Spinnenläufer breiten sich in der Ortenau aus. Abgerufen am 18. März 2021, von https://bnn.de/mittelbaden/ortenau/spinnenlaeufer-breiten-sich-in-der-ortenau-aus
Schlotmann, F., & Simon, L. (2005). Die Verbreitung des Spinnenläufers – Scutigera coleoptrata (LINNAEUS, 1758) – in Deutschland. Fauna Flora Rheinland-Pfalz, 10(3), 971-990.
Zimmermann, K. (2019). Spinnenläufer erobern das westliche Mitteleuropa. Pest Control News, 67, 6-9.
BUND Bretten. (Stand: März 2021). Verbreitung der Spinnenassel Scutigera coleoptrata. Abgerufen am 25. März 2021, von http://www.bund-bretten.de/2015/06/verbreitung-der-spinnenassel-scutigera-coleoptrata/