Spiralförmiges Faszinosum

Beschreibung

Die Schale des Gemeines Perlboots (Nautilus pompilius) ist außen rotbräunlich und weiß gestreift. Im Inneren zeigt sich eine faszinierende Struktur: Die auch Phragmokon genannte Schale ist spiralförmig gedreht und besteht aus mehreren durch Wände (Septen) getrennte Kammern.

 

Längsschnitt durch die Schale eines Gemeines Perlboots (Nautilus pompilius)

 

Da die starre Kalkschale nicht mitwächst, muss das Tier im Laufe seines Wachstums immer größere Kammern anbauen: Es können bis zu 38 Kammern werden. Die vorderste, jüngste und größte Kammer beherbergt den eigentlichen Körper des Kopffüßlers. Sichtbar sind aber nur der von einer „Kapuze“ überdeckte muskulöse „Kopffuß“, der bis zu neunzig Tentakel trägt, und die großen Lochaugen. Die Tentakel haben zum Teil spezielle Aufgaben: Einige dienen dem Tasten, andere dem Beutefang und einige bei Männchen zur Spermienübertragung.

Die übrigen Kammern sind mit Wasser und einem luftähnlichen Gasgemisch gefüllt. Ein durchbluteter Gewebeschlauch, Sipho genannt, durchzieht alle Kammern bis zum Ende der Spirale. Mithilfe dieses Siphos kann Nautilus pompilius Gas in die Kammern abgeben und Flüssigkeit abpumpen und so den Auftrieb regulieren. Die Bewegung nach oben oder unten erscheint wie ein wippendes Schweben, die Bewegung nach vorne erfolgt wie bei Tintenfischen per Rückstoßprinzip durch Ausstoßen von Wasser durch einen Trichter aus der sogenannten Mantelhöhle. Das Gemeine Perlboot erreicht aber dabei wegen der Trägheit der voluminösen Schale nur eine maximale Geschwindigkeit von 72 m/h, das sind zwei Zentimeter pro Sekunde. Werden sie gestört, ziehen sich die Tiere in ihre Schale zurück und verschließen diese durch eine kräftige kapuzenartige Haube.